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Die Welt steht Kopf. Die Schwierigkeit für die Piloten ist beim Rückenflug die umgekehrte Wirkung der Steuerungsorgane. Während im Normalflug ein Kreis mit gleichsinnig gesteuertem Quer- und Seitenruder eingeleitet wird, fliegen Kunstflieger auf dem Rücken mit „gekreuzten“ Rudern.
Im Rückenflug über dem Kinzigtal

Eine Woche lang übten sich die Gelnhäuser Segelflieger im Kunstflug. Kunstflug ist die „Hohe Schule“ der Fliegerei und wird im Gelnhäuser Aero-Club genauso gelernt und geübt wie alle anderen Arten der Privatfliegerei mit Segel-, Motor- und Ultraleichtflugzeugen.

Unter Anleitung der erfahrenen Fluglehrer Jürgen Mayrhofer und Daniel Rumpf nahmen 14 Segelflieger an der Kunstflugwoche teil. 137 Starts wurden durchgeführt. Zwei Flugzeugführer, Daniel Komorowski und Heinrich Nagel, erwarben nach erfolgreicher Prüfung den Kunstflugschein.

Neben dem Streckenflug ist der Kunstflug im Segelflugzeug eine große sportliche Herausforderung im Segelflug. Mit Segelflugzeugen kann man fast alle Kunstflugfiguren fliegen, die man auch mit einem Motorflugzeug fliegen kann. Der Unterschied zum Motorflug besteht darin, dass man die nötige Geschwindigkeit für die Figuren allein aus der Flughöhe, die in Fahrt umgesetzt wird, beziehen muss und nicht aus der Motorleistung.

Voraussetzung für den Erwerb des Kunstflugscheines ist eine Flugerfahrung von mindestens 100 Stunden. Bevor man zur Kunstflugprüfung antreten darf, muss man diese Art des Fliegens mit einem Fluglehrer lernen und fünf Stunden lang unter Aufsicht des Lehrers üben. So lautet die gesetzliche Vorschrift. Dann wird nach erfolgreichen Prüfungsflügen vor den Augen eines amtlichen Prüfers die Kunstflugberechtigung erworben, die im Luftfahrerschein eingetragen wird.

Die zwei Kunstflugschüler hatten erst wenige Starts in dieser Disziplin in ihrem Flugbuch stehen und übten das vorgeschriebene Prüfungsprogramm während der Kunstflugwoche. Die fünf geforderten Stunden zu absolvieren war kein Problem, denn das Wetter spielte mit. Wer bereits im Besitz der Kunstflugberechtigung war, und das traf auf alle anderen Teilnehmer zu, verfeinerte sein Können bei Loopings, Rollen und Turns.

Anfänger und Fortgeschrittene werden auf 1000 m Höhe über Grund Flugplatzes Gelnhausen geschleppt. Die Figuren müssen dann in einem über dem Flugplatz gedachten Würfel mit einer Kantenlänge von 1 km, der so genannten Kunstflugbox, absolviert werden. Bei Geschwindigkeiten bis zu 280 km/h müssen die Piloten darauf achten, nicht aus der Box herauszufliegen. Sonst gibt es bei der Prüfung und auch später bei Kunstflugwettbewerben Minuspunkte. 400 m über dem Flugplatzgelände muss der Kunstflug aus Sicherheitsgründen beendet sein, darunter darf die Höhe nur noch im Normalflug abgeflogen werden.Die Teilnehmer genossen die Flugtage mit herrlichem Herbstwetter. Lediglich am Freitag konnte des Wetters wegen nicht geflogen werden. Die Prüfungen mussten auf den Samstag verschoben werden. Abends klangen die Tage in geselliger Runde mit Gesprächen über die aufregenden Flüge aus.
(20.12.2007, Aeroclub Gelnhausen, Pressedienst)
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