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D-EBFB wie neu: Die neue Bespannung und die spätere Lackierung der PA18 wurde Fachfirmen überlassen. Alles andere erfolgte in 1700 Arbeitsstunden Eigenleistung.
D-EBFB des Aero-Club Gelnhausen e.V. wieder wie neu

Die D-EBFB ist eine Piper PA18, die im Winter 2013 und Frühjahr 2014 von Mitgliedern des Aero-Club Gelnhausen einer grundlegenden Überholung unterzogen wurde. Nicht nur die Bespannung, sondern auch viele andere Teile wurden durch neue ersetzt. Am 19. Mai 2014 startete die „Fox Bravo“ zu ihrem Jungfernflug im zweiten Lebensabschnitt.

Auch für Flugzeuge gibt es einen TÜV. Bei einer solchen Überprüfung im Mai 2012 wurde beim Vereinsflugzeug des Typs Piper PA-18 (Baujahr 1954) mit dem Kennzeichen D-EBFB festgestellt, dass die Bespannung (früher wurden Flugzeuge mit Stoff bespannt) erneuert werden müsse. Die Aussage des Prüfers lautete: „Lasst da mal im nächsten Winter eine neue Bespannung drauf machen.“

Dieser Satz hat die Überlegung angestoßen, wie die Neubespannung Wirklichkeit werden könnte. Es wurden Angebote von Fachfirmen eingeholt, aber letztendlich wurde die Entscheidung getroffen, das Vorhaben hauptsächlich in Eigenleistung im Aero-Club Gelnhausen durchzuführen. Es stellte sich natürlich schon die Frage, ob der Verein das schaffen könnte und ob sich genügend freiwillige Helfer im Club finden würden, die bereit wären, ihre Freizeit in solch ein Vorhaben einzubringen. Eine Umfrage unter den Vereinsmitgliedern war ermutigend, und so wurde entschieden, das Projekt zum Ende der Flugsaison zu starten.

Am 26. November 2012, pünktlich um 10 Uhr, trafen sich zwölf Vereinsmitglieder in der Motorflugwerkstatt des Flugplatzes Gelnhausen, um die alte Bespannung zu entfernen und das Flugzeug anschließend zu zerlegen. Mit großer Begeisterung waren die Freiwilligen bei der Sache und so war die Maschine schon am nächsten Tag vollständig zerlegt.

Danach begann der Wiederaufbau des Flugzeugs, für den nach einer ersten groben Schätzung etwa vier bis fünf Monate veranschlagt wurden. Sehr schnell stellte sich heraus, dass diese Schätzung „etwas“ zu optimistisch war, denn je mehr man sich mit dem nun hüllenlosen, zerlegten Fluggerät beschäftigte, desto offensichtlicher wurde es, dass es mit einer Neubespannung alleine nicht getan war, sondern dass der Austausch vieler Teile wie Steuerseile und Umlenkrollen nötig war.

Letztlich kann man sagen, dass das Flugzeug aus Neuteilen wieder aufgebaut wurde, wenn man vom Grundgerüst einmal absieht. Jedoch wurde dieses von der Firma Feit in Wächtersbach professionell aufgearbeitet. Auch die Bespannung selbst und die spätere Lackierung des Flugzeugs wurden Fachfirmen überlassen. Die Neuteile wurden im Wesentlichen in den USA bei einer Firma bestellt, die auf Ersatzteile für Oldtimerflugzeuge spezialisiert ist. Der Einbau dieser Teile in die Piper wurde hauptsächlich von einer kleinen Gruppe von fünf bis sechs Vereinsmitgliedern ausgeführt, die sich über lange Zeit dazu zweimal wöchentlich in der Werkstatt trafen. Der ursprüngliche Zeitplan war inzwischen völlig aus den Fugen geraten, doch es blieb die Hoffnung, im Laufe des Jahres 2013 fertig werden zu können.

Da jedoch alle Arbeiten sehr sorgfältig ausgeführt wurden, dauerte das Vorhaben bis zum 19. Mai 2014. An diesem Tag konnte sich die „Fox-Bravo“, wie sie im Verein genannt wird, nach rund 1700 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden wieder in die Luft erheben. Ein Prüfer hatte sich alles ganz genau angeschaut und bescheinigt, dass sehr gute Arbeit geleistet worden war. Und so steht dem Verein wieder ein zwar 60 Jahre altes, aber neuwertiges Flugzeug zur Verfügung, bei dem es nicht um Schnelligkeit oder hochmoderne Computertechnik geht, sondern um das Motorfliegen in seiner ursprünglichen, gemütlichen Form. Wer das einmal selbst erfahren möchte, kann das bei einem Gastflug gerne tun. Tickets dafür gibt es im Tower des Flugplatzes.

(20.05.2014, Text und Fotos: Peter Dropschewski, Aero-Club Gelnhausen e.V.)
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