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Subjektiver Blick des Fallschirmspringers, nachdem er die UL-Absetzmachine C42 des Aero-Clubs Gelnhausen verlassen hat. Nach ein paar Sekunden freien Falls wird sich sein Flaaschirm öffnen und er wird punktgenau auf dem Flugplatz landen.
DAS Ausflugsziel am kommenden Wochenende: Das Flugplatzfest des Gelnhäuser Aero-Clubs

Vielleicht haben Sie es schon in Ihrer Umgebung entdeckt: Das blaue Plakat, das zum Flugplatzfest des Gelnhäuser Aero-Clubs einlädt. Das Motiv des Plakates stammt aus früheren Jahren und zeigt, dass hier die Piloten des Vereins ihr Sommerfest begehen - so wie die Flugplatzkerb einst entstanden ist. Und die Öffentlichkeit soll daran gern und in großer Zahl teilhaben.

Im Mittelpunkt der Flugplatzkerb stehen die vielfältigen Flugvorführungen:
Segelflugzeuge werden im Kunstflug gezeigt, Ultraleichtflugzeuge werden für den Schlepp von Segelfliegern eingesetzt. Motorgleitschirme schnurren im Tiefflug über den Platz und Fallschirmspringer werden aus Ultraleichtflugzeugen und der altbewährten „Do 27“ springen und punktgenau auf dem Flugfeld landen. Gäste mit interessanten Fluggeräten werden für Erstau-nen des Publikums sorgen. Wir berichteten darüber. Modellflugzeuge unterschiedlichster Art werden vorgeflogen.
Natürlich gibt es auch reges Markttreiben und viele Angebote für Speis und Trank, nicht zuletzt der von engagierten Vereinsmitgliedern selbst gebackene und gespendete Kuchen.

Einen Teil der Flugvorführungen wird von sogenannten Ultraleicht-Flugzeugen bestritten. Geflogen von Vereinspiloten sind sie die wahren Arbeitstiere und damit ein großer Teil der „Basis“ des Aero-Club Gelnhausen:
Sie fliegen fast jeden Tag, sie fliegen alle Flugschüler, sie fliegen geduldig Platzrunde um Platzrunde, sie fliegen durch ganz Europa, und sie fliegen so leise, dass sie kaum jemand wahrnimmt – wenn er sie nicht zufällig am Himmel beobachtet. Es gibt da die moderne Reise- und Schleppmaschine die AE 99 Breezer, sogar ein ultraleichtes Segelflugzeug „Banjo“, allen voran aber steht die „C 42“ der Firma Comco Ikarus aus Mengen in Baden-Württemberg.
Früher bekannt als die „Rasenmäher der Lüfte“ oder die „Fetzenflieger“ haben die Ultraleichtflugzeuge seit Beginn der 80er Jahre eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht. Flogen zu dieser Zeit noch „windige Drahtgestelle“ mit offener Kabine und schwachen, unzuverlässigen 2-Takt Motoren, die in Garagen selbst zusammen gebastelt wurden, so sind es heute zuverlässige, leistungsstarke Kleinflugzeuge, die den altgewohnten Motorflugzeugen durchaus das Wasser reichen können – mehr noch: Aufgrund ihrer Leistungen können sie diesen oftmals das Wasser sogar abgraben!
Einzige Grenze ist ihr Gewichtslimit: Um als UL-Flugzeug, also als „Luftsportgerät“ zugelassen zu werden, muss das Leergewicht einer zweisitzigen Maschine unter 300kg liegen. Das maximale Abfluggewicht ist auf 472,5 kg begrenzt. Bei Einsitzern darf es 300 kg nicht überschreiten.
2010 wurde eine neue Klasse zugelassen: Die „Leichten Luftsportgeräte“: Fluggeräte mit einer maximalen Leermasse von 120 kg. Das betrifft vor allem Motor getriebene Gleitschirme und Drachen, aber eben auch Segelflugzeuge wie den „Banjo“ des Gelnhäuser Vereins. Die heutigen Ultraleichtflugzeuge verfügen, wie die C 42, über extrem zuverlässige 4-Takt Motoren des Herstellers ROTAX aus Österreich. Der inzwischen weit verbreitete Motor Typ „912“ mit 1,2 l Hubraum und einer Leistung von 80 bzw. 100 PS stellt für die leichten Fluggeräte den idealen Antrieb mit sehr günstigen Verbrauchswerten dar.
Mit speziell dafür ausgerüsteten UL´s ist sogar der Flugzeugschlepp, also das „Hochziehen“ von ganz normalen Segelflugzeugen möglich. Ebenso betreibt der Aero-Club Gelnhausen sei-ne Fallschirmsprungaktivitäten aus den kleinen Fliegern. Der niedrige Frankfurter Luftraum, der in der Vergangenheit für einige Diskussionen gesorgt hat, macht das Fallschirmspringen in Gelnhausen aus maximal 1000 m für Springer unattraktiv. Übliche Flughöhen für Fallschirmspringer sind mindestens 3000 m oder mehr. Die große, schwere und teure Absetzmaschine des Vereins mit Platz für 5 Springer musste schon vor Jahren wegen einbrechender Auslastung verkauft werden. Dennoch gibt es um Steffen Clemens, Dennis Hoffman und den Gelnhäuser Ferdinand Busch ein Grüppchen Fallschirmspringer, was den Flugplatz Gelnhausen und die inzwischen wieder günstigen Sprünge aus den leisen Ultraleichten Maschinen sehr schätzt. Zumeist Mittwoch Nachmittags, aber durchaus auch manchmal morgens früh um 7 unter dem Motto „Jump first, work later…!“ kann man die bunten Schirme beobachten.
Der Aero-Club Gelnhausen hat 1999 sein erstes UL-Flugzeug für den Vereinsbetrieb angeschafft. Es war die C 42 mit dem Kennzeichen D-MUAG, wobei die letzten beiden Buchstaben für „ Aero-Club Gelnhausen“ standen. Die Maschine flog bis 2010 fast 4000 Flugstunden für den Verein, bis sie durch eine neue ersetzt und in private Hand verkauft wurde, und sie blieb aufgrund ihrer Beliebtheit nicht allein. Inzwischen betreibt der Verein 4 Ultraleicht-Motorflugzeuge und ein UL-Segelflugzeug. Seit 1999 wurden im Aero-Club über 100 UL-Lizenzen erworben und eine eigene Flugschule aufgebaut, die heute mit 6 ehrenamtlichen Fluglehrern auf allen Maschinen ausbildet.

Aufgrund des geringen Gewichts und der dadurch sehr sparsamen und gleichzeitig leisen Motoren ergibt sich ein verhältnismäßig günstiger Preis. Im Aero-Club Gelnhausen kann man als Mitglied eine solche Maschine bereits ab 60,- € pro Stunde inklusive aller Nebenkosten mieten. Soöffnet sich die Fliegerei gerade für interessierte junge Menschen. Dies sichert den Nachwuchs und ermöglicht eine gesunde Vereinsstruktur. Gleichzeitig bietet der Aero-Club Gelnhausen ein attraktives Angebot, welches die Freizeitlandschaft im Kinzigtal bereichert.
Und nicht zuletzt sei gesagt, dass für viele junge Menschen mit der Mitgliedschaft und er Ausbildung im Aero-Club eine berufliche Laufbahn ihren Anfang nahm – wenn Sie auf Ihrer nächs-ten Reise im Airliner sitzen, kann es durchaus sein, dass Ihr Pilot einmal in Gelnhausen mit der Fliegerei angefangen hat! Viele weitere Perspektiven werden eröffnet: Fluglotse, Fluggerätemechaniker, verschiedenste Richtungen des Maschinenbaus uvm.. Die Mitglieder der großen Jugendgruppe des Aero-Clubs werden Ihnen am Infostand gern ausführlich von die Fas-zination der Fliegerei in diesem Verein berichten! An der Flugplatzkerb 2013 soll den so unauffälligen kleinen Maschinen und ihren jungen Piloten einmal die Gelegenheit gegeben werden zu demonstrieren was in ihnen steckt: Eine Maschine wird ganztägig am Infostand zum „Anschauen und Anfassen“ zur Verfügung stehen. Während der Flugvorführungen wird es etwas Besonderes zu sehen geben: 5 Maschinen des Typs C 42 (die 3 Vereinsmaschinen und zwei private Fluggeräte) werden im Verband starten und im Verbandsflug 5 Fallschirmspringer gleichzeitig absetzen.
Auch werden Segelflugzeug geschleppt. Hierbei wird ein „historischer Vergleich“ durchgeführt: Der UL-Schleppzug Breezer/Banjo wird zusammen mit einem Schleppzug Piper Pa 18/Ka 8b, wie er schon vor gut 50 Jahren in Gelnhausen durchgeführt wurde, zu sehen sein.
Schon am Freitag, den 21 Juni, geht es am Nachmittag los: ab 15 Uhr fliegen die teilnehmenden Maschinen an. Am Abend gibt’s eine „Pilot’s Welcome Party“ mit Gitarren-Livemusik vom Mecklenburgischen Künstler Matthias Ücker und „Lupus in Fabula“.

Der Samstag bietet dann das volle Programm: Flugvorführungen, Rundflüge, Ausstellung, Essen, Trinken, Flugzeuge angucken UND - am Abend erwartet die Gäste ein besonderer Höhepunkt: Die HOUNDDOGS machen ihren mitreißenden Rock’n Roll mit einer Gretsch-Gitarre, einen Kontrabass, einem Schlagzeug, manchmal einer Trompete und natürlich vier Stimmen. Wenn das Wetter mitspielt, fauchen auf dem Flugfeld die Gasbrenner und bringen in der Dunkelheit Heißluftballone zum Glühen.

Auch am Sonntag wird das Flugprogramm geboten. Wie auch am Samstag sind zur Mittagszeit Modellflugvorführungen vorgesehen.

Der Platz öffnet am Freitag, den 13. Juni, um 15 Uhr, am Samstag um 10 Uhr und am Sonntag schon ab 9 Uhr. Am Samstag und Sonntag wird ein Eintrittsgeld von 5 Euro erhoben, die Abendveranstaltung ist dabei inklusive. Für junge Gäste bis 12 Jahre gilt: Eintritt frei!

(13.6.2013, Benjamin Schaum, Ekkehard Makosch, Aero-Club Gelnhausen e.V., Pressedienst)
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