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Die Jak-55 von Wolfgang Seitz ist mit ihrem 430 PS starken Motor ein Kraftpaket, das speziell für den Kunstflug konstruiert wurde. Wolfgang Seitz ist seit Jahren gern gesehener Gast bei vielen Kunstflugveranstaltungen und wird auch die Gelnhausener Flugplatz-Kerb 2015 mit seinem ausgefeilten Kunstflugprogramm bereichern.
Flugplatzkerb in Gelnhausen: Luftakrobatik vom Feinsten

Bei der Flugplatz-Kerb auf dem Gelnhäuser Flugplatz vom 19.6. bis 21.6.2015 wird eine hochkarätige Air-Show geboten. Es gibt viel Programm einer der Luftakrobaten ist Wolfgang Seitz mit der seiner JAK-55

Bei der Flugplatz-Kerb auf dem Gelnhäuser Flugplatz vom 19.6. bis 21.6.2015 wird eine hochkarätige Air-Show geboten. Es gibt viel Programm einer der Luftakrobaten ist Wolfgang Seitz mit der seiner JAK-55

Wolfgang Seitz wird an beiden Tagen der Flugplatzkerb die beeindruckende Kombination der Möglichkeiten Ihres Flugzeuges mit ihren fliegerischen Fähigkeiten demonstrieren. Bei der Konstruktion der Jakowlew JAK-55 verfolgte man zu Beginn der 1980er Jahre die Absicht, ein neuartiges, kompromisslos auf Motorkunstflug ausgelegtes Wettbewerbsgerät zu schaffen.

Gegenüber den ebenfalls voll kunstflugtauglichen Vorgängern JAK 50 und JAK 52 wurden entscheidende Veränderungen vorgenommen: Ein festes Fahrwerk und eine völlig überarbeitet Aerodynamik, mit wesentlich höherer Sensibilität der Steuerung und erhöhter Wendigkeit. Zudem erlaubt ihr Vollsymmetrisches, wesentlich dickeres Flügelprofil gleichmäßige Flugeigenschaften unabhängig von der Lage des Flugzeuges – Normal- oder Rückenflug machen hier keinen Unterschied mehr.

Beim Kunstflug werden Mann und Maschine durch starke Kräfte belastet. So zum Beispiel treten bei einem Abfangbogen Kräfte auf, die das Gewicht des Piloten kurzzeitig auf ein Vielfaches ansteigen lassen. Die Jak-55 ist so konstruiert, dass sie mehr als das 9-fache ihres Eigengewichts aushalten kann. Im Fachjargon: +9 g.

Insgesamt liegt das Leergewicht der Jak 55 mit rund 640 kg um gut 120 kg niedriger als das ihrer Vorgängerin. Bei gleicher Motorleistung bietet das immense Vorteile für den Kunstflug. Mit dem Wedenjew M14 PF 9-Zylinder Sternmotor kann die „55“ bei voller Leistung mehrere hundert Meter senkrecht in die Höhe steigen ohne stehen zu bleiben – der Standschub des Motors ist annährend so groß wie das Abfluggewicht des Flugzeuges! Der Motor der in Litauen zugelassenen „LY-TOY“ von Wolfgang Seitz leistet aus 10 Litern Hubraum ca. 430 PS. Für Kenner ein Genuss ist das Geräusch des bulligen Sternmotors – Wenn Du denkst es wär´ ein Traktor, das Geräusch kommt aber aus der Luft, dann ist es eine JAK…

Und wie sieht das weitere Programm aus?

Die Gelnhausener Fliegergemeinde wird bei einem der Programmpunkte besonders aufmerksam in den Himmel schauen. Dann nämlich, wenn Dr. Benjamin Schaum, Vorsitzender des Aero-Clubs, mit seiner Yak52 über dem Platz „turnt“.

Mit dabei: Die bewährte „North American T6“. Mit diesem Typ haben Vater und Sohn Eichhorn schon bei früheren Airshows die Zuschauer in Gelnhausen begeistert. Walter Eichhorn wird in diesem Jahr mit der T6 ein Solo geben.
Aber die Maschinen für den gemeinsamen Aerobatic-Formationsflug wurden gewechselt: Neue Möglichkeiten, moderne Technik – speziell für den Kunstflug. EXTRA 330LT heißen die Neuen. 315 PS bringen die 820 kg Abfluggewicht leicht in die Luft und machen sie bis zu 220 Knoten schnell. Die EXTRA 330LT ist ein speziell für den Kunstflug entwickeltes Flugzeug, das für positive und negative G-Belastungen von 10g zugelassen ist. Damit braucht der Kunstflug-Pilot bei seinen Manövern keine Rücksicht auf die Stabilität der Flugzeugstruktur zu nehmen. Vielmehr limitieren die eigenen physischen Grenzen der Belastbarkeit das Flugprogramm.
Walter und Toni Eichhorn werden mit zwei dieser Maschinen einen dynamischen und sehr harmonischen Formationsflug über Gelnhausen zeigen.

Ebenfalls mit einem Flieger der Firma EXTRA wird Uwe Wendt aus Sankt Augustin eine ausgewogene Flugshow mit klassischen Kunstflugelementen und ordentlich Lärm und Rauch bieten. Er ist ein Kunstflugpilot der „Advanced“-Kategorie, der zeigen wird, was die Maschine alles kann - wenn man sie beherrscht. Seine EXTRA 300L ist ein Doppelsitzer, geeignet, um mit Flugschülern unterwegs zu sein, die mit diesem voll kunstflugtauglichen Flugzeug lernen können, besondere, außergewöhnliche Fluglagen sicher zu kontrollieren bzw. zu beenden.

Andreas Konzelmann aus Pirmasens wird mit seinem Kleinst-Motorflugzeug das Fest der Flieger bereichern. Dabei handelt es sich um eine „Rans S9“, die er mit seinem Freund Hajo Kellner gebaut hat. Nur 100 PS Leistung hat die S9. Aber für die einsitzige Maschine mit einem Leergewicht knapp über 200kg ist das genügend Power für ein anspruchsvolles und beeindruckendes Kunstflugprogramm, das die Zuschauer begeistert.

Auffällig und schön anzusehen ist die Pitts S 1 T special, der kompakte Doppeldecker von Mark Oliver Klenk. Als Kunstflieger und Fluglehrer ist er an der „Schule für Privatpiloten“ am Platz Mainz Finthen Ausbildungsleiter. Und er ist als erfolgreicher Wettbewerbsteilnehmer in der fortgeschrittenen Kunstflugszene ein Star. Doch die Fliegerei ist nur Hobby, denn im Hauptberuf ist er Musikdozent für Jazz-Gitarre an der Universität Mainz.

Auch mit von der Partie sind Ralf und Nico Niebergall. Das Vater und Sohn Duo ist in der Fliegerszene sehr bekannt und auf vielen Airshow-Veranstaltungen ist ihre Show eine der beliebtesten Attraktionen. Denn Ralf Nibergall sitzt in seiner manntragenden, echten SIAI Marchetti SF 260, während Nico ein exakt gleich aussehendes Modellflugzeug steuert – synchron zum Kunstflugprogramm seines Vaters!

Georg Raab wird mit seinem gelben Doppeldecker vom Typ „Boeing Stearman“ das an Kunstflug bieten, was diese Maschine zulässt. Denn sie hat weder eine Einspritzanlage noch ein Rückenflugsystem. Da gilt es, sein Programm excellent zu beherrschen.

Martina Kirchberg aus Bad Nauheim in der Wetterau etwa hat es als einzige Frau geschafft, sich zweimal für eine Segelflug-Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Die ehemalige deutsche Meisterin ist dabei durchaus familiär vorbelastet – ihr liegt das Fliegen quasi in den Genen: beide Großväter und auch ihr Vater waren Piloten. Ihr in Polen gebautes Segelflugzeug Swift S1 (zu Deutsch: Schwalbe) beherrscht sie aus dem Effeff und beindruckt mit himmlischen Gleittänzen. Eine tolle Show mit lautloser Präzision und pyrotechnischen Effekten.

Der fliegende Traktor wird wieder da sein! Es ist europaweit das einzige fliegende Exemplar!Die Kruk (Rabe) wurde von der Firma PZL zum Einsatz auf den weitläufigen landwirtschaftlichen Betrieben der Comecon-Länder konzipiert und gebaut. Sie ist eine Weiterentwicklung der polnischen Agrarflugzeuge PZL-101 und PZL-104. Zwischen 1973 und 1992 verließen etwa 250 Maschinen die Montagebänder der Herstellerfirma "Centrum Naukowo-Produkcynje Samolotow Lekkich - PZL" in Warschau.

Hier die wichtigsten Daten zur Flugplatzkerb Überblick:

Freitag:
ab 15 Uhr:Ankunft der Airshow-Teilnehmer und „Freies“ Training
Rundflüge mit Antonov An-2 und Vereinsflugzeugen
ab 20 Uhr:Pilot’s Welcome Party“ mit „Lupus in fabula“ live

Samstag:
Ab 9 Uhr:Rundflüge mit der Antonov AN-2 und Vereinsflugzeugen
Ab 11 Uhr:Beginn der Air-Show (Fortsetzung jeweils zur vollen Stunde)
Zwischendurch Anflug „fliegender“ Gäste und Rundflüge
Ab 20 Uhr:Party mit Livemusik: „The Hound Dogs“
Je nach Wetter: Ballonglühen und Segelkunstflug mit Pyrotechnik

Sonntag:
Ab 9 Uhr:Rundflüge mit der Antonov AN-2 und Vereinsflugzeugen
Ab 11 Uhr:Beginn der Air-Show (Fortsetzung jeweils zur vollen Stunde)
Zwischendurch Anflug „fliegender“ Gäste und Rundflüge


Diese Stunden am Freitagnachmittag und -abend sind der Geheimtipp für Besucher: Denn die Zahlung eines Eintrittspreises ist freiwillig. Allerdings würde sich der Aero-Club durchaus freuen, wenn der Betrag über Null liegen würde.
Am Samstag und Sonntag werden 7 Euro Eintritt verlangt. Schüler, Studenten, und Rentner zahlen 4 Euro. Für Kinder bis 12 Jahre ist der Eintritt frei.

Alle Informationen kann man auf einer eigens zu diesem Zweck eingerichteten Web-Site abrufen: www.flugplatzkerb-gelnhausen.de

(12.06.2015, Ekkehard Makosch, Aero-Club Gelnhausen e.V.)
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