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Start zu einem Rundflug über Gelnhausen mit der „EPUT“
Die Legende lebt: 37. Piper-Treffen in Gelnhausen

Die D-EBFB gehört zum Flugzeugpark des Aero-Club Gelnhausen e.V. Sie ist eine der drei am Platz stationierten PA-18 Super Cub.

Im Juni ist es soweit: Aus Deutschland und den Nachbarländern kommen Piloten mit ihren Piper PA-18 und älteren Typen zum Pipertreffen 2020 nach Gelnhausen. Das 37. Treffen der Fans dieser legendären Spornradflugzeuge findet jährlich an wechselnden Orten statt - diesmal vom 12. bis zum 14. Juni in Gelnhausen (EDFG). Stellen Sie sich vor, ein Kleinflugzeug sei im Landeanflug. Gleichzeitig setzt sich auf der Landebahn ein Auto in Bewegung, auf dem Dach eine Plattform, kaum länger als das anfliegende Flugzeug. Beide Fahrzeuge nähern sich an - und das Flugzeug setzt auf der Dachplattform auf. Gelandet!
Mit solchen oder ähnlich spektakulären Vorführungen machte die Firma Piper Aircraft Corporation Ende der 30er, Anfang der 40er Jahre auf ihre Produkte aufmerksam. Der Markterfolg der Piper-Maschinen stellte sich schnell ein und war unter anderem mit den herausragenden Eigenschaften der Flugzeuge zu erklären: Sie waren leicht zu fliegen, hatten eine passable Zuladung und nicht zuletzt: Sie kosteten wenig. Hinzu kamen sehr gute Langsamflug Eigenschaften. Das bedeutet: zum Starten und Landen braucht es wenig Platz. Auch der Weg vor dem Farmhaus war dazu geeignet. Diese ersten Kleinflugzeuge unter dem Namen Piper trugen die Typbezeichnung J-2 und waren die Vorgänger der heute noch weit verbreiteten PA-18 Super Cub.
Die wesentlichen Eigenschaften der J-2 sind der PA-18 Super Cub erhalten geblieben, was zur Folge hat, dass sie in einem breiten Anwendungsbereich eingesetzt wurde und wird: Die Super Cub wird, mit Schwimmern ausgerüstet, zum Wasserflugzeug. Für die Landung auf einem Gletscher werden Kufen untergeschnallt. Und der Buschpilot in Alaska bevorzugt dicke Ballonreifen, die es möglich machen, am Kiesstrand eines Flussbetts zu landen.
Nicht zuletzt die hohe Zuverlässigkeit dieser Maschine trug dazu bei, dass zwischen 1949 und 1983 und dann noch einmal im Zeitraum von 1988 bis 1994 mehr als 9000 Flugzeuge dieses Typs verkauft worden sind. Zählt man die sehr ähnlichen Vorgängerversionen hinzu, kommt man auf die sagenhafte Zahl von mehr als 40.000 Flugzeugen. Damit ist die Piper Cub das weltweit meistgebaute Flugzeug für zivile Zwecke. Allerdings standen die verschiedenen Piper Cubs auch oft im Dienst des Militärs, wo es vor allem als Schulungsflugzeug eingesetzt wurde.

Drei PA-18 Super Cub sind oft am Gelnhausener Himmel zu beobachten.
Die D-EGMO und die D-EDGN sind beide in privater Hand, während die D-EBFB, Baujahr 1954, sich im Eigentum des Aero-Club Gelnhausen e.V. befindet und früher einmal als Beobachtungsflugzeug bei den Amerikanischen Streitkräften Dienst tat. Die militärische Herkunft ist an den weit nach hinten gezogenen Cockpitscheiben zu erkennen.

Hier der technische Steckbrief der D-EBFB
FlugzeugtypPA-18 „Super Cub“ / 1954
HerstellerPiper Aircraft Corporation
VerwendungszweckSchulungs- und Reiseflug
Motor / LeistungContinental C 90 12 F
Mindest- / Höchstgeschw.80 km/h / 200 km/h
Reisegeschwindigkeit157 km/h
Reichweite740 km
Leergewicht381 kg
Max. Startgewicht590 kg
Sitzplätze2
Spannweite / Länge10.76 m / 6, 82 m
KraftstoffartSuper Plus
Verbrauch/Std.20 Liter

Wenn in Gelnhausen immerhin drei „Super Cub“ zuhause sind, ist es doch an der Zeit, das jährliche internationale Treffen der Piper Enthusiasten wieder einmal hier stattfinden zu lassen. Es ist das 37. Treffen seiner Art, zu dem der Aero-Club Gelnhausen e.V. zwischen dem 12. und 14. Juni 2020 einlädt. Erwartet werden erfahrungsgemäß etwa 80 bis 100 Maschinen der Typen PA-11 bis PA-21. Also jene, die man schon als Oldtimer bezeichnen kann.
Das letzte Treffen dieser Art in Gelnhausen fand im Jahre 2012 statt.


Sauber aufgereiht – die Piloten der legendären Piper Spornradflugzeuge gaben sich vor 8 Jahren am Wochenende 15./16./17.6.2012 in Gelnhausen zum 29. Piper-Treffen ein Stelldichein. Der Gelnhausener Flugplatz hat sich damals als idealer Platz dafür erwiesen.

Unter den schon angemeldeten Teilnehmern für 2020 sind Piloten aus dem norwegischen Stavanger sowie aus Oaksey Park in Großbritannien. Ein Beweis, dass dieser Klassiker sich nicht nur für lokale Rundflüge eignet. Wer also angesichts der mäßigen Reisegeschwindigkeit der PA-18 genügend Zeit und Geduld aufbringt, dem ist kein fliegerisches Ziel zu weit.

„Wir PA-18 Piloten kennen uns oft schon seit vielen Jahren und nutzen gerne die Gelegenheit, unsere Freundschaft zu pflegen, Erfahrungen auszutauschen und unsere Freude am Fliegen und an unseren Maschinen mit einem gemeinsamen Aus-Flug zu feiern.“ So Klaus Becker, der die im Jahre 2003 von Grund auf restaurierte D-EDGN sein Eigen nennt und schon bei vielen Piper-Treffen zu Gast war. Deshalb ist es für ihn eine besondere Freude, dass diese Veranstaltung in diesem Jahr wieder in Gelnhausen stattfindet.

Das Programm des Fly-ins umfasst traditionell einige Fixpunkte: So wird das schönste Flugzeug gekürt, der vom entferntesten Ort angeflogene Pilot geehrt und am Samstagvormittag können die Teilnehmer wahlweise an einem der angebotenen Ausflüge teilnehmen. Ein Teil der Flieger wird an einer fliegerischen Schnitzeljagd teilnehmen, bei der an einem vorgegebenen Kurs bestimmte Landschaftsmerkmale identifiziert werden müssen. Der andere Teil der Gäste wird an einer Zeitreise durch Gelnhausen teilnehmen und bei einer Erlebnisführung in eine längst vergangene Epoche eintauchen.

Die Piloten können aus vielen Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels verschiedener Kategorien in Gelnhausen wählen. Den Transfer übernimmt ein Piloten-Taxi. Selbstverständlich kann aber auch auf dem Flugplatz ein Zelt aufgeschlagen werden. Für das gemeinsame Frühstück am Samstag und Sonntag ist gesorgt.

„Bei diesem Treffen wollen wir auch unsere interessante Stadt etwas in den Mittelpunkt rücken, die ja auch zu Fuß vom Flugplatz aus gut zu erreichen ist. Wir freuen uns, wenn viele Schaulustige zum Flugplatz herauskommen, um mit uns die Freude an den alten Maschinen und der Fliegerei zu teilen,“ betont Gerd Lehnert, Eigner der D-EGMO.

An den Programmdetails wird noch gearbeitet. Über das Internet ist es möglich, den aktuellen Stand abzurufen und sich als Pilot anzumelden: www.pipertreffen-2020.de.

(04.02.2020. Ekkehard Makosch, Aero-Club Gelnhausen e.V.)
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