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Am 19.5.2015 versammelten sich 25 Feuerwehrleute und DRK-Mitarbeiter beim Aero-Club Gelnhausen zur Schulung in Sachen Flugzeugtechnik.
Feuerwehrschulung beim Aero-Club Gelnhausen e.V.

Am 19.5.2015 versammelten sich 25 Feuerwehrleute und DRK-Mitarbeiter beim Aero-Club Gelnhausen zur Schulung in Sachen Flugzeugtechnik.

Pünktlich um 19 Uhr begrüßte Fluglehrer und Vereinsmitglied Arno-Georg Stöhr die Teilnehmer der örtlichen Feuerwehr und des DRK. In Vorbereitung der in diesem Jahr vom 19. bis 21. Juni stattfindenden Flugplatz-Kerb mit großer Air-Show galt es, die Rettungskräfte auf Besonderheiten der Flugzeuge und auf spezielle Maßnahmen bei gegebenenfalls erforderlichen Rettungsmaßnahmen hinzuweisen. Unterstützt wurde Herr Stöhr dabei von Dr. Enno Wehrmann, Anästhesist und erfahrener Notarzt.

Arno-Georg Stöhr ist Rettungsspezialist: viele Jahre arbeitete er bei der Frankfurter Feuerwehr und hatte schon so manchen Einsatz mit verunglückten Flugzeugen selbst miterlebt. So belebte er seinen Vortrag mit lebendigen Schilderungen der zu beachtenden Details.

So wies er darauf hin, dass es sehr wichtig ist, die Propeller in Ruhe zu lassen, da bei bestimmten Defekten der Motor wieder anspringen kann. Denn die Zündspannung wird bei vielen Flugmotoren durch die Drehung des Propellers über eine Magnetzündung erzeugt.

Einen Schwerpunkt bildete die Auseinandersetzung mit den vorwiegend in Ultraleichtflugzeugen eingebauten „ballistischen Rettungssystemen“. Dabei handelt es sich um einen Fallschirm, der im Notfall mittels einer Rakete aus dem Flugzeugrumpf herausgeschossen und so binnen des Bruchteils einer Sekunde gestreckt wird. Anschließend öffnet sich der Schirm und lässt das Flugzeug samt Insassen langsam zu Boden schweben.

Die Herausforderung für die Feuerwehr ist im Fall eines Unfalles mit einem solchen Flugzeug, bei dem das System nicht schon ausgelöst wurde, dieses zu sichern, bevor die Rakete womöglich unkontrolliert gezündet wird. So lautete eine der Regeln für die Feuerwehr, sich dem Flugzeug von vorne zu nähern und alle Fahrzeuge vor dem havarierten Flugzeug aufzustellen, da die Austrittsöffnung der Rakete je nach Flugzeug an unterschiedlichen Stellen untergebracht ist, sicher aber nicht nach vorne. Anschließend muss sichergestellt werden, dass der Zündmechanismus der Rakete außer Betrieb gesetzt wird.

Nach dem einleitenden Vortrag konnten die Teilnehmer die Flugzeuge des Aero-Clubs eingehend besichtigen und sich mit der Lage der Tanks sowie der Position und dem Aussehen der Rettungssysteme vertraut machen.

Dieses Sicherheitsbriefing ist nur ein Baustein der Sicherheitskultur des Aero-Clubs Gelnhausen. Denn natürlich beginnt Sicherheit an anderer Stelle: Selbstverständlich und die wichtigste Voraussetzung für den sicheren Flugbetrieb ist die sorgfältige Wartung des Maschinen.
Weiter geht es beim Trainingsstand der Piloten: Neben den durch staatliche Stellen vorgeschriebenen Flugstunden ist es beim Aero-Club gute Sicherheitspraxis, dass Piloten, die seit 90 Tagen nicht mit dem jeweiligen Flugzeugtyp geflogen sind, zunächst wieder einen Überprüfungsflug mit einem Fluglehrer durchführen. Hinzu kommen regelmäßige Vorträge zur Weiterbildung der Piloten und in diesem Zusammenhang geht es oft auch um sicherheitsrelevante Themen.

(21.05.2015, Ekkehard Makosch, Aero-Club Gelnhausen e.V.)
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