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Der Aero-Club lädt ein zur Flugplatz-Kerb. Diesmal mit besonders hochkarätiger Air-Show. Termin: 19.6. bis 21.6.2015, Ort Flugplatz Gelnhausen.
Flugplatz-Kerb und großes Fly-In beim Aero-Club Gelnhausen

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: am Wochenende vom 19. bis zum 21. Juni 2015 wird der Flugplatz Gelnhausen zur Festwiese und die Zuschauer werden eine hochkarätige Air-Show erleben. Aber das Neue in diesem Jahr: Viele Gäste werden mit dem Flugzeug kommen – es wird neben der Kerb, und der Air-Show ein Fly-In geben!

Ein Abend Mitte November 2014. Der Wind pfeift um den im Dunkeln liegenden Turm auf dem Flugplatz Gelnhausen. Einige in der Finsternis nur schemenhaft zu erkennende Gestalten nähern sich der Flugplatzgaststätte, die Hände tief in den Taschen vergraben. Was wollen die hier? An Fliegen ist doch jetzt nicht zu denken!
Ihr Ziel: Im Flugplatzrestaurant wollen sie sich treffen, um die Vorbereitung der in 2015 geplanten und in der Region beliebten Flugplatz-Kerb aufzunehmen.
Doch was wie sich wie Routine anhört, ist für die weniger als zehn Freizeitpiloten eine echte Herausforderung: Sponsoren finden, Gelder kalkulieren, Genehmigungen einholen, die Air-Show planen, Werbung machen – im Alltag nicht gerade ihr Kerngeschäft. Aber die Liebe zur Fliegerei setzt Kräfte frei. Und die werden sie brauchen. Denn Dr. Benjamin Schaum, Vorsitzender des Vereins und oft die treibende Kraft für Innovationen und Initiativen wirbt in der Runde für einen neuen Charakter der in der Region bekannten und beliebten Flugplatz-Kerb. Ein großes Fly-In soll es sein, mit einer Klasse 1 Air-Show und vielleicht „ein kleiner Ersatz für ein großes Treffen“. Gemeint damit Europas größtes Flieger-Treffen in Tannheim, das nicht mehr stattfinden wird – zumindest in 2015. Über zwei Jahrzehnte hatte sich „Tannkosh“ zum größten europäischen Fly-In entwickelt und war in Fliegerkreisen zum Mythos aufgestiegen. Auch das große Stelldichein der Oldtimer auf der Hahnweide bei Stuttgart gönnt sich eine Auszeit und so könnte das Fliegertreffen im zentral in Europa gelegenen Gelnhausen doch einige Piloten locken.
Die Runde der Flugtag-Planer zögert zunächst ob des Paradigmenwechsels, nimmt dann aber nach kurzer Überlegung die zusätzliche Herausforderung an und macht sich mit Begeisterung an die Arbeit.

Der Flugplatz bietet genügend Reserveflächen, um mehr als 300 Kleinflugzeuge zu parken. Das ist doch schon was! Piloten, die dabei sein wollen, finden auf einer eigens zu diesem Zweck eingerichteten Web-Site alle nötigen Informationen: www.flugplatzkerb-gelnhausen.de

Der Aeroclub-Gelnhausen hat mit mehr als 500 Mitgliedern auch personell das erforderliche Potential zur Durchführung einer Luftfahrtveranstaltung dieser Größenordnung.
Die Altstadt der Stadt Gelnhausen liegt in fußläufiger Entfernung vom Flugplatz und ist mit ihren pittoresken Fachwerkhäusern und ihren Angeboten zum Shopping und Einkehren in Cafés und Restaurants ein lohnendes Ziel.
Ob die Piloten in einem der örtlichen Hotels oder „stilecht“ auf dem Flugplatz im Zelt unter dem Flügel ihrer Maschine übernachten, bleibt ihnen selbst überlassen. Das Flugplatzrestaurant kann vom Frühstück bis zum Dinner alle Wünsche bedienen und sanitäre Einrichtungen werden in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen.

Jetzt aber ein erster Blick auf das Programm. Einige Air-Show Stars haben schon zugesagt:

Andreas Konzelmann aus Pirmasens wird mit seinem Kleinst-Motorflugzeug das Fest der Flieger bereichern. Dabei handelt es sich um eine „Rans S9“, die er mit seinem Freund Hajo Kellner gebaut hat. Nur 100 PS Leistung hat die S9. Aber für die einsitzige Maschine mit einem Leergewicht knapp über 200kg ist das genügend Power für ein anspruchsvolles und beeindruckendes Kunstflugprogramm, das die Zuschauer begeistert.

Auffällig und schön anzusehen ist die Pitts S 1 T special, der gelbe Doppeldecker von Mark Oliver Klenk. Als Kunstflieger und Fluglehrer ist er an der „Schule für Privatpiloten“ am Platz Mainz Finthen Ausbildungsleiter. Und er ist als erfolgreicher Wettbewerbsteilnehmer in der fortgeschrittenen Kunstflugszene ein Star. Doch die Fliegerei ist nur Hobby, denn im Hauptberuf ist er Musikdozent für Jazz-Gitarre an der Universität Mainz.

Auch mit von der Partie sind Ralf und Nico Niebergall. Das Vater und Sohn Duo ist in der Fliegerszene sehr bekannt und auf vielen Airshow-Veranstaltungen ist ihre Show eine der beliebtesten Attraktionen. Denn Ralf Nibergall sitzt in seiner manntragenden, echten SIAI Marchetti SF 260, während Nico ein exakt gleich aussehendes Modellflugzeug steuert – synchron zum Kunstflugprogramm seines Vaters!

Georg Raab wird mit seinem gelben Doppeldecker vom Typ „Boeing Stearman“ das an Kunstflug bieten, was diese Maschine zulässt. Denn sie hat weder eine Einspritzanlage noch ein Rückenflugsystem. Da gilt es, sein Programm exzellent zu beherrschen.

Darüber hinaus wird man eine Extra 300 in Aktion bewundern können, so die Planung. Dieses Flugzeug wurde von Walter Extra gezielt für den Kunstflug konstruiert und ist eins jener Flugzeuge, die in der Unlimited(Meister)-Wettbewerbsklasse konkurrenzfähig sind. In der Version 300L ist die Extra ein Doppelsitzer, mit dem alle Kunstflugmanöver gemeinsam mit Fluglehrer trainiert werden können.
Auch etliche YAKs werden zu sehen sein, denn es haben sich schon einige Enthusiasten und Besitzer von Jet-Trainern und Kunstflugzeugen zu einem informellen Treffen unter Freunden angemeldet. Die russische Yak Aviation Company, vormals Jakowlew, hat viele Kampflugzeuge Jet-Trainer und grandiose Kunstflugzeuge gebaut.

Für Rundflüge steht - neben vielen Vereinsflugzeugen - der mit 18,2 m Spannweite, 12,8 m Länge und 4 m Höhe tatsächlich größte einmotorige Doppeldecker der Welt zur Verfügung: eine Antonow AN-2. Eine dieser Maschinen gehört der „Classics Wings Rhein-Main“. Firmeninhaber, Geschäftsführer und Kapitän der D-FAIR, Thorsten Reitz, hat seine aus der ehemaligen DDR stammende Maschine für den Passagiertransport hergerichtet.

(16.03.2015, Ekkehard Makosch, Aero-Club Gelnhausen e.V.)
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